Bombenentschärfung im Dortmunder Klinikviertel
Patiententransportzug aus dem Kreis Wesel bei der größten Evakuierung nach dem 2. Weltkrieg in Dortmund im Einsatz
Am Donnerstag, den 29.11.2012 wurden um 14:06 Uhr die Einsatzkräfte der DRK-Gemeinschaften Rheinberg und Alpen im Rahmen der überörtlichen Hilfe alarmiert. Als Patiententransportzug-10 (PTZ-10) formierten sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte am DRK Zentrum in Rheinberg. Der PTZ-10 linksrheinisch wurde anschließend in den Bereitstellungsraum am Ausbildungszentrum der Feuerwehr Dortmund verlegt. Ergänzt wurde der PTZ-10 durch einen Notarztwagen des DRK Voerde. In Dortmund wurde bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg mit einem chemisch-mechanischen Langzeitzünder („Säurezünder“) gefunden. Da die Fliegerbombe durch Baumaschinen beschädigt wurde, schätzte der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Lage als kritisch ein. Die Verantwortlichen entschieden deshalb einen Evakuierungskreis von 750 m um den Fundort einzurichten. In diesem Kreis befanden sich auch Anteile des Klinikums Dortmund. Anfangs wurde davon ausgegangen, dass hunderte Patienten evakuiert werden müssen. Nach Begehung der Klinik wurde jedoch entschieden die Patienten klinikintern in sichere Gebäudeteile zu verlegen. Die alarmierten PTZ-10 mussten somit nicht für Evakuierungsmaßnahmen eingesetzt werden. Insgesamt standen am Ausbildungszentrum der Feuerwehr Dortmund zwanzig PTZ-10 aus der gesamten Region in Bereitschaft. Bei einer Einsatzbesprechung in einer Fahrzeughalle waren ca. 800 Einsatzkräfte anwesend. Die Parkplätze waren gefüllt mit Rettungs-, Kranken- und Notarztwagen aus der ganzen Region. Um 18:30 Uhr entschied die Einsatzleitung zehn Einheiten aus dem Einsatz zu entlassen, u.a. den PTZ-10 aus Wesel. Die Verbleibenden PTZ-10 verblieben während der kontrollierten Sprengung in Bereitschaft. Die Einsatzkräfte aus Alpen und Rheinberg waren somit wieder um 21:00 Uhr in den Kreis Wesel zurückgekehrt. Der Patiententransportzug-10 ist eine Einsatzformation des Landes Nordrhein-Westfalen im überörtlichen Hilfekonzept. Ein PTZ besteht aus Notarzt-, Rettungs- und Krankenwagen um 10 Patienten zu transportieren. Jeder Landkreis und kreisfreie Stadt hält diese -neben Behandlungs- und Betreuungsplätzen- vor um bei Großschadenslagen in NRW überörtlich unterstützen zu können. Der Kreis Wesel hält zwei PTZ-10 (links- und rechtsrheinisch) vor. Der PTZ-10 linksrheinisch wird ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern und Fahrzeugen der DRK-Gemeinschaften Rheinberg und Alpen gestellt. Geführt wird der PTZ-10 linksrheinisch durch den ELW1 der DRK-Gemeinschaft Rheinberg.